Forderung nach Masterplan Ems

MdEP Groote, SPD, und Meyer-Betriebsrats-Chef Gelder: Ohne Wenn und Aber für Werftstandort Papenburg

 

„Die Forderung der Grünen ist höchstens ein schlechter Karnevals-Scherz“, sagt Matthias Groote, Vorsitzender des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments. Sie falle sogar hinter den Standpunkt der großen Umweltverbände Nabu und WWF zurück, die längst von einer Umzugsforderung abgerückt sind. Thomas Gelder hält die Umzugsforderung für wirtschaftspolitisches Harakiri: „Wer an der Meyer-Werft sägt, sägt an der gesamten deutschen und europäischen Schiffbau-Industrie.“ So liegt zurzeit 57 Prozent des deutschen Schiffbau-Auftragsbestand bei Meyer.

Gemeinsam rufen Groote und Gelder alle Verantwortlichen dazu auf, das Problem Ems endlich mit vereinten Kräften anzupacken. Groote: „Wir brauchen einen Masterplan Ems.“ Nötig seien viele kleine Projekte, die Schritt für Schritt umgesetzt und deren Wirksamkeit laufend überprüft werden müssten. Mit unseriösen Maximalforderungen könne das Ems-Problem nicht gelöst werden.

Langfristiges Ziel müsse auch sein, Ebbe und Flut in der Ems wieder gleich stark zu machen. Gegenwärtig drückt die Flut mehr Schlick in die Ems, als die Ebbe wieder zur See spült. Groote nennt drei Ziele: „Meyer braucht tiefes Fahrwasser auf bestehendem Niveau, die Emshäfen müssen weitmöglichst vom Schlickproblem befreit werden und die Ems braucht eine bessere Wasserqualität.“ Zur Projektfinanzierung denkt er an eine gemeinsame Kraftanstrengung von EU, Bund, Land, Landkreisen, Kommunen und Wirtschaft.

Werftchef Bernard Meyer informierte den Europaabgeordneten gestern bei einem Werftbesuch über die Lage des Schiffbaus und vor allem des Kreuzfahrtschiffbaus. Groote äußerte sich beeindruckt über die hohen Investitionen des Unternehmens in Produktionsanlagen und Personal und über die rasanten Fortschritte bei neuen Standards für Umweltschutz und Energieeinsparung an Bord.