Sommertour der SPD-Kreistagsfraktion

Zwei wichtige Termine standen in der letzten Woche auf dem Programm der SPD-Kreistagsfraktion. Zusammen mit ihrem Bundestagskandidaten Markus Paschke besuchte sie das ,,Haus Deichstraße“ des Roten Kreuzes und den Kinderschutzbund in Leer.

Die SPD-Kreistagsfraktion und der SPD-Bundestagskandidat Markus Paschke wurden durch Angeliga Siemer und Michael Loos (7. und 8. von links) umfassend über die vielfältigen Angebote, die das Haus Deichstraße für Menschen in Not vorhält, informiert.

Im ,,Haus Deichstraße“ gewährten die Sozialarbeiter Angelika Siemers und Michael Loos Einblick in ihre tägliche Arbeit in der Betreuung obdachloser Menschen. 16 Schlafplätze stehen zur Verfügung, die sowohl im Sommer wie auch im Winter meistens alle belegt sind. Darüber hinaus gibt es draußen am Haus Schlafplätze, für diejenigen, die nicht in geschlossenen Räumen schlafen können oder möchten und die ihre Hunde nicht alleine lassen wollen.
In der Einrichtung wird noch wesentlich mehr geleistet: Menschen ohne festen Wohnsitz können sich ihr Tagesgeld auszahlen lassen, ärztliche Versorgung wird geboten, ein Internetanschluss steht zur Verfügung, Essen zum Selbstkostenpreis wird angeboten und Beratung und Begleitung beim Versuch, wieder sesshaft zu werden und eine Wohnung zu finden. Besondere Anstrengungen unternimmt man hierbei auch bei jugendlichen Nichtsesshaften, damit für diese das Leben auf der Straße gar nicht erst zur Gewohnheit wird. Hier wird intensiv mit Ämtern und Institutionen zusammengearbeitet, um die Jugendlichen in Arbeit und Wohnungen zu vermitteln. Bei der Beschaffung von Wohnraum seien die Hürden jedoch oftmals auch sehr hoch, denn die Obdachlosen stießen vielfach bei Vermietern und potentiellen Nachbarn auf Widerstand. Zudem seien die finanziellen Hürden ( Renovierungen, Kaution, Mietvorauszahlungen usw. ) oftmals so gut wie nicht zu bewältigen.

Vor dem Umzug von der Deichstraße in den jetzigen Standort an der Ubbo Emiusstraße hatte es Vorbehalte von einigen der jetzigen Nachbarn gegeben. Diesen sei man jedoch offen begegnet. Es gab sowohl einen Informationsabend, bei dem schon einiges an Vorurteilen aus der Welt geräumt werden konnte. Und auch das Angebot, sich die Einrichtung persönlich anzusehen, war angenommen worden. Inzwischen gäbe es kaum noch Probleme zwischen den ,,Kunden“ des Haus Deichstraße und der Nachbarschaft. Und wenn, würde man diese im direkten Gespräch miteinander klären und könne diese meist schnell lösen.

Beeindruckt waren die Politiker von dem großen ehrenamtlichen Engagement vieler Helfer, die zum Teil schon jahrelang verlässlich dabei sind. Getragen wird das Nichtsesshaftenheim vom Deutschen Roten Kreuz, das hier auch eine Kleiderkammer betreibt, Babytaschen und Krankenhaustaschen vorhält und auch das Projekt "TeenieBag" durchführt, bei dem Kinder und Jugendliche , die aus unterschiedlichen Gründen in einer Notlage sind und keine angemessene Kleidung für Klassenfahrten, Krankenhausaufenthalte etc. haben, geholfen wird.

Finanziert wird die Einrichtung durch Zuschüsse des Landes, des Kreises, der Stadt und des Deutschen Roten Kreuzes. „Es ist traurig, dass es solche Einrichtungen in unserer Gesellschaft geben muss, ähnlich wie Brotkörbe und Suppenküchen, aber es ist gut, dass wir sie haben“ waren sich alle Fraktionsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Horst Kuhl einig.

Ein weiterer Termin führte die SPD-Politiker zum Kinderschutzbund Leer, der in diesem Jahr sein 40jähriges Jubiläum feierte. Klaus Hinzpeter informierte über den erfolgreichen Werdegang der Einrichtung. Mittlerweile gibt es einen Kindergarten mit 65 Plätzen, eine Krippe mit 15 Plätzen, Essen und einen Fahrdienst für Schulkinder, eine Hausaufgabenbetreuung und einen Kinder- und Jugendnotruf. Die Mitarbeiter führen Gespräche mit Eltern und Schulen. Täglich werden rund 120 Kinder im Haus betreut.