
Der „Freie Verband Deutscher Zahnärzte“ hatte in das Forum Alte Werft nach Papenburg zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Das Thema der Veranstaltung war „Gesundheitspolitik für die Bürger oder Bürgerversicherung“. Neben den Bundestagskandidaten der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien nahmen an der vom Journalisten Alex Siemer geleiteten Diskussion auch Dr. Ulrich Keck, Zahnarzt in Weener und Vorsitzender der Zahnärztekammer Niedersachsen, sowie dessen Vertreter Dr. Dr. Wolfgang Triebe aus Aurich teil.
Dass der Gesundheitsbereich in unserem Land vor einer großen Herausforderung steht und dringend reformiert werden müsse, darüber waren sich alle einig. Über die Wege und Mittel allerdings wie das geschehen soll, gab es große Unterschiede. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und ihr Kollege von der FDP, Hans-Michael Goldmann, lobten das aktuelle System. Und auch Dr. Keck sprach sich für das „Duale System“ aus. Keck forderte allerdings dringenden Reformbedarf ein. Zum Einen müsse man, so der Zahnarzt, mehr Geld in das System geben und zum Anderen endlich die Budgetgrenzen abschaffen, sagte er. „Wir sollten zuerst einmal über die Probleme reden wie zum Beispiel die bedarfsgerechte Versorgung im ländlichen Raum und nicht von Beginn an darüber, wie denn das Geld verteilt werden soll“, hielt ihm der SPD-Kandidat für den Wahlkreis Unterems, Markus Paschke, entgegen. Paschke setzte sich in der Diskussion vehement für die von der SPD favorisierte Bürgerversicherung ein. „Viele Menschen sind von der Zwei-Klassen-Medizin betroffen: Kassenpatienten müssen länger auf einen Arzttermin warten und Privatpatienten geraten – besonders mit zunehmendem Alter – durch drastisch steigende Prämien in finanzielle Not. Die SPD will dem endlich ein Ende setzen – und für ein einheitliches, solidarisches Versicherungssystem sorgen“, sagte Paschke. „Dafür führen wir nach der Wahl die Bürgerversicherung ein und gewährleisten, dass alle am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Und wir sorgen dafür, dass gute Pflege nicht zu einem Luxusgut wird.“