

Unter anderem werden die Bedingungen für die Einrichtung weiterer Gesamtschulen erleichtert. Scharf wies sie jedoch die These von Ulf Thiele zurück, dies gefährde den Bestand von Gymnasien. Schon die Bedingung, dass Gymnasien in zumutbarer Nähe vorhanden sein müssten, stehe diesem entgegen. Sie habe im Übrigen mit zahlreichen Schulträgern, Bürgermeistern und Landräten gesprochen, ihr sei nicht einer begegnet, der beabsichtige, ein Gymnasium in seinem Bereich zu schließen.
Verbesserungen stehen auch für den Bereich der Ganztagsschulen ins Haus. Die Mittel für Ganztagsschulen werden verdreifacht. Schon im Schuljahr 2014/2015 wurden die Ganztagsschulen erheblich besser ausgestattet und erhielten mehr pädagogische Gestaltungsspielräume. Dies macht es unter anderem möglich, auch nachmittags Lehrkräfte einzusetzen. Der Übergang von der offenen zur teilgebundenen Ganztagsschule sei vereinfacht worden.
Aus dem Alltag von Ganztagsschulen im Landkreis berichteten Theda Wandscher und Claus Leister von IGS Moormerland sowie Klaus Heeren von der Grundschule in Jheringsfehn. Sie begrüßten es ausdrücklich, dass mehr Gelder zur Verfügung ständen. Dies gäbe mehr Planungssicherheit und der Spielraum für die Gestaltung von Konzepten sei erheblich gestiegen. Der Wechsel von der offenen, rein freiwilligen Form zur teilgebundenen Form der Ganztagsschule bringt längerfristig zusätzliche Sicherheit. Das teilgebundene oder gebundene Konzept einer Ganztagsschule eröffne zudem wesentlich mehr Möglichkeiten für den Nachmittagsbereich. Durch den Einsatz von mehr Lehrerstunden im Nachmittagsbereich müsse man sich unter Umständen aber auch von einem Teil der langjährigen Kooperationen und pädagogischen Mitarbeitern verabschieden. Die Schulen hätten insgesamt bei der Gestaltung der Ganztagsschule gern mehr eigenen Spielraum.
Offen eingeräumt wurde auch, dass ein nicht geringer Teil der Eltern, aber auch der Lehrer nach wie vor skeptisch gegenüber der Ganztagsschule wären. Dies sei besonders im ländlichen Raum der Fall. Der Übergang zur teilgebundenen und damit nicht mehr rein freiwilligen Teilnahme an Nachmittagsangebot bleibe nicht ohne Konflikte mit Teilen von Eltern und Lehrern. In der Diskussion dieses Konfliktes wurde erläutert, dass der Verzicht auf die Einrichtung eines Ganztagsangebotes den Standort von Schulen durch Abwanderung von Schülerinnen und Schülern in Gefahr bringen kann. Immer mehr Eltern wollten und brauchten in der heutigen Arbeitswelt das Ganztagsangebot. Gebe es dieses an der Schule am Wohnort nicht, würde das Kind woanders angemeldet.
Es gab viele Fragen zur praktischen Umsetzung. Wichtig war Eltern und Lehrern insbesondere auch die Schulsozialarbeit. Hier fehle noch eine verlässliche Lösung für die Zukunft, gab man Johanne Modder mit auf den Weg. Sowohl für die Schulen als auch für die betroffenen Mitarbeiter sei es wichtig, dass man endlich Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum bekomme, um sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren zu können. Johanne Modder wies hier darauf hin, dass die große Bedeutung und auch der Wunsch nach Planungssicherheit der Regierungskoalition zweifelsohne klar sei. Zurzeit gehe es vor allem um Finanzierungsfragen. In einem ersten Paket, habe man sich auf die Inklusion konzentriert, im zweiten Schritt sei auch die Schulsozialarbeit dran. In diesem Zusammenhang müsse man sich aber mit den Kommunen als Schulträger noch über eine Aufteilung der Kosten einigen.
Im Anschluss an die Diskussion um die pragmatische Ausgestaltung der Ganztagsschulen gab es Vorstandswahlen. Dem neu gewählten Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung gehören neben Jürgen Köpke, der erneut zum Vorsitzenden gewählt wurde, Frauke Maschmeyer-Pühl und Marlene Marks als dessen Stellvertreter, Hasso Rosenthal, Stefan Störmer, Karin Mertens, Waltraud Nischwitz, Heye Janssen, Tina Ter Veen als Beisitzer an.