

In seiner Rede erinnerte Laaken an die Grundwerte der SPD. Er sprach sich für mehr Solidarität mit Flüchtlingen, die Ehe für alle, mehr Anerkennung für Erzieher, eine verstärkte Bildungspolitik, den Mindestlohn und den Masterplan Ems aus. Der neu zusammengesetzte und erweiterte Kreisvorstand biete eine „gute Mischung“ unter dem Leitsatz „Nachwuchs trifft Erfahrung“. Beispielhaft dafür stehe der engere Kreisvorstand mit Laaken an der Spitze sowie der jungen Laura Kruse (Ostrhauderfehn) und dem erfahrenen Heinz Dieter Schmidt (Leer) als seinen Stellvertretern. Mit ihrer Zustimmung lobten die Delegierten vor allem die Zusammenarbeit zwischen Kreisvorstand und Ortsvereinen sowie die Einbindung junger Leute.
„Wir sollten mehr vertreten, was wir schon geschafft haben“, sagte die Fraktionsvorsitzende im niedersächsischen Landtag, Johanne Modder (Bunde), in ihrem Grußwort. Sie warb für das soeben beschlossen Schulgesetz: „Das machen wir nicht für uns, sondern für die Schülerinnen und Schüler“, sagte sie. Deutliche Worte fand Modder zum Verhalten Auricher Windenergie-Unternehmen Enercon: „Es ist nicht hinnehmbar, wie dort mit Mitbestimmung und Betriebsräten umgegangen werde. Wir dürfen nicht weggucken.“
Der Europaabgeordnete Matthias Groote äußerte mit klaren Worten seine Sorgen über den großen Anteil von rechtsradikalen Europaparlamentariern. „Da sind echte Faschisten dabei. Dies ist teilweise unerträglich und erschwert die Arbeit im Parlament.“
Groote bezeichnete es als Skandal, dass zehn Mitgliedsländer der Europäischen Union überhaupt keine Flüchtlinge aufnehmen. Beim umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP sieht Groote große Unterschiede zwischen den USA und Europa. „Uns trennen Welten“, sagte er. Er ist aber optimistisch, dass sich der SPD-Vorschlag für einen internationalen Handelsgerichtshof durchsetzt. So könne man die ungeliebten Schiedsgerichte, mit deren Hilfe Unternehmen Staaten auf riesige Schadensersatzsummen verklagen könnten, verhindern.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke ging bei seinem Grußwort vor allem auf die ebenfalls umstrittene Vorratsdatenspeicherung und die Flüchtlingspolitik ein. Er sprach sich dabei für eine befristete, auf Kapitalverbrechen und Sexualdelikte konzentrierte Datenspeicherung aus, wobei die Daten nur auf richterlichen Beschluss hin herausgegeben werden dürften. „Es geht nur um die Metadaten, nicht um Inhalte. Dabei wird ein Bruchteil von dem gespeichert, was viele freiwillig hergeben“, so Paschke.
Er warb für eine „noch sehr viel stärkere Unterstützung“ von Flüchtlingen. Daher setzte er sich auch dafür ein, dass der Bund die Unterkunftskosten übernimmt, damit die Kommunen nicht überfordert werden. Wie Johanne Modder forderte er dazu auf, die Erfolge sozialdemokratischer Politik offen zu nennen, „damit die Leute sozialdemokratische Politik nicht nur haben wollen, sondern sie auch wählen“.
Dem Parteitag lagen Anträge zu den Themen „Vorwärts“, Leiharbeit, Bildung, Anrufbus, sozialer Wohnungsbau, Vorratsdatenspeicherung und Pflegekammer vor. Diskussionen gab es vor allem bei der Vorratsdatenspeicherung und der Pflegekammer. Der Parteitag stimmte schließlich einer deutlich eingeschränkten und vom richterlichen Vorbehalt abhängenden Vorratsdatenspeicherung sowie der Einführung der Pflegekammer zu.
Wahl des Kreisvorstandes
Vorsitzender Sascha Laaken (Ostrhauderfehn), stellvertretende Vorsitzenden Laura Kruse (Rhauderfehn) und Heinz Dieter Schmidt (Bingum), Kassiererin Anja Troff-Schaffarzyk (Remels), stellvertretender Kassierer Dr. Keno Borde (Rhauderfehn), Schriftführer Jürgen Köpke (Jheringsfehn), stellvertretender Schriftführer Nico Bloem (Weener). Zu Beisitzerinnen und Beisitzern wurden gewählt: Thomas Gelder (Bunde), Helmut Geuken (Möhlenwarf), Reiner Graalmann (Westoverledingen), Ruben Grüssing (Detern), Carsten Janssen (Warsingsfehn), Helmut Plöger (Jemgum), Remmer Schröder (Heisfelde-Nüttermoor), Gesine Sehen (Heisfelde-Nüttermoor), Eberhard Weiss (Borkum) und Susanne Westermann (Leer).