Sascha Laaken besucht Hebammen

Leer. „Die Stimmung bei den Hebammen im Landkreis Leer und auch darüber hinaus ist bedrückt“, sagte Sascha Laaken, Kreisvorsitzender der SPD im Kreis Leer nach einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern der Hebammen aus dem Landkreis.

Auf dem Foto (v.l.n.r.): Sascha Laaken, Hebamme Agnes Meyer und die Vorsitzende des Hebammenverband Leer, Elena Richert

Die Vorsitzende des Niedersächsischen Hebammenverbandes Veronika Bujny, die Hebamme Agnes Meyer aus Holte und die Vorsitzende des Hebammenverband Leer, Elena Richert, haben dem SPD-Politiker einen tiefen Einblick in die aktuellen Schwierigkeiten des Berufs gegeben.

„Das Schwierigkeiten vorhanden sind, etwa die hohen Haftpflichtbeiträge, war mir bekannt, aber dass die Probleme, die sich den Hebammen stellen, so gravierend sind, das war mir so nicht klar.“  Die Probleme, so Laaken weiter, begründen sich auf einer  Gemengelage  aus mangelndem Lobbyismus, Nachwuchssorgen und unzureichender Entlohnung.

Der Hebammenverband ist nicht sonderlich groß, so Laaken. Sie haben mit dem GKV- Spitzenverband einen mächtigen Gegenspieler bei Verhandlungen um die Entlohnung ihrer Tätigkeit. „Mir stellt sich hier die Frage: Was ist uns als Gesellschaft die Arbeit der Menschen wert, die unsere Kinder und auch uns selbst zur Welt bringen bzw. gebracht haben? Hier sollte auch der GKV- Spitzenverband seine Haltung einmal überdenken.“

Das dringlichste Problem sei, so die Vorsitzende des Niedersächsischen Hebammenverbandes Veronika Bujny und ihre lokale Vertreterin Elena Richert, der akute Hebammenmangel. Kolleginnen verlassen den Beruf, es mangelt an Nachwuchs. Für Laaken zeigte sich klar und deutlich auf, dass Bildungsabwanderung nicht nur in Handwerk und Industrie, sondern auch bei den pflegenden Berufen Einhalt geboten werden muss. Die nächste Hebammenschule liegt in Oldenburg. ,,Aus dem Gespräch wurde mir sehr deutlich, dass junge Frauen aus unserer Region dort, häufig auch weiter entfernt, ihre Ausbildung leisten und anschließend nicht zurückkehren, sondern vor Ort bleiben. Hier müssen wir handeln,“ so Laaken.

,,Ich begrüße den Aufbau des Bildungscampus in Leer sehr. Hier stellen wir deutlich die Weichen, um junge Menschen vor Ort zu behalten. Ich halte es für überlegenswert, dass der Landkreis Leer auch die pflegenden Berufe in die Campusüberlegungen einbindet“, so Laaken weiter.

 

Zum Abschluss des Gesprächs ließen die Hebammen mitteilen, dass sie sich für den Landkreis Leer eine Hebammenzentrale mit Räumlichkeiten vorstellen könnten. ,,Wir möchten eine flächendeckende Versorgung bieten und die Mütter und Neugeborenen gut betreuen." In einigen Kommunen gibt es Überlegungen Hebammen anzustellen, um diese Versorgung besser zu gewährleisten. „Es fehlt uns an Räumlichkeiten im Landkreis für das Angebot von Kursen in der Schwangerschaft und in der Zeit nach der Geburt." "Wir sind hier voll auf uns alleine gestellt. Wir würden uns über die Unterstützung der Kommunen und Städte im Landkreis Leer sehr freuen", so die Vorsitzende des Hebammenverband Leer, Elena Richert.