
„Wir spüren den Fachkräftemangel seit rund fünf Jahren“, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Ralf Schulz, mehrere Stellen könnten nicht schnell genug besetzt werden. Fraktionschef Hermann Koenen bot die Unterstützung dabei an, die Kontakte zu den Niederlanden auszubauen, um niederländische Arbeitskräfte aus dem Grenzgebiet für den ostfriesischen Arbeitsmarkt zu gewinnen.
Erfolgreich seien die Bemühungen der Lebenshilfe, Menschen mit Behinderung außerhalb der eigenen Werkstätten in Kooperationsbetrieben unterzubringen. „20 Prozent unserer Mitarbeiter arbeiten bereits dort, also außerhalb unserer Werkstätten. Damit sind wir bundesweit an der Spitze“, sagte Schulz. Die Beschäftigten seien weiterhin bei der Lebenshilfe angestellt, sagte Schulz. Die SPD-Fraktion lobte das Engagement der Lebenshilfe. Politik und Lebenshilfe stimmten darin überein, dass das nur ein Zwischenschritt sein könne. „Unser Ziel ist es, mehr Menschen mit Behinderung direkt auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Aber das dauert noch“, sagte Fraktionsmitglied Johanne Modder, die gleichzeitig Landtagsabgeordnete ist. Man war sich einig darin, dass Fortschritte bei der Inklusion auch etwas mit einer grundsätzlichen Haltung in der Gesellschaft zu tun haben. „Da sind unsere Nachbarn in den Niederlanden schon etwas weiter“, sagte Schulz.
Die 1964 gegründete Lebenshilfe betreut fast 900 Menschen mit Behinderung im Landkreis Leer. 289 davon sind Jugendliche, fast 450 arbeiten in den Werkstätten der Lebenshilfe. Die Lebenshilfe und die SPD-Fraktion wollen den Dialog in regelmäßigen Abständen weiterführen.