Alltag der Religionen: Unterhaltsame Suche nach Gemeinsamkeiten im Klottje Huus

Um den Alltag der Religionen und das Suchen nach Gemeinsamkeiten ging es bei einer Kulturveranstaltung mit Diskussion und dem Saxofon-Ensemble Carpe Diem im Klottjehuus. Bilder: Schröder/Ukena

Leer – Auf neuen Wegen die Gemeinsamkeiten zwischen dem Christentum, dem Islam und dem Judentum suchen – darum ging es beim Kulturabend „Man merkt es kaum – wie wir unseren Glauben leben“ im Leeraner Klottje Huus. Und wenn der Beifall ein Gradmesser dafür ist, dann hat es funktioniert: „Wir wollten nicht die Lösung aller religiös begrenzten Konfliktre in dieser Welt finden, sondern in die Zukunft blicken und ein paar Farbtupfer setzen“, meinten Anke Schlingmann und Heiner Schröder von der veranstaltenden SPD-Initiative „Moin Kultur“ bei der Eröffnung.


Es waren neue Wege, weil es neben der Diskussion einen großen kulturellen, unterhaltsamen Teil gab: Uwe Heger und sein Saxofon-Ensemble Carpe Diem ließen die drei Regionen musikalisch erklingen und hatten einige orientalische Stücke eigens für den Abend im Klottjehuus komponiert. Das kam bei den rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörern ausgesprochen gut an.
Im Wechsel mit der Musik diskutierten Ingo Brookmann, Präses des Synodalverbands Südliches Ostfriesland der reformierten Kirche, Serhat Özdemir, Geschäftsführer der Türkisch-Deutschen Freundschaftsgesellschaft, und Wolfgang Kellner, Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland.
Ingo Brookmann stellte dar, wie wie viele gemeinsame Wurzeln und Grundwerte die drei Religionen haben. Wolfgang Kellner freute sich, dass es endlich mal nicht nur um die Opferrolle der Juden ging, sondern dass auch über die Vielfalt des jüdischen Lebens in  Gegenwart und  Zukunft  diskutiert wurde. Und Serhat Özdemir machte klar, dass der religiöse Alltag von Moselms genauso bunt ist wie bei den anderen Religionen. Bei so viel Harmonie warnte Uwe Heger: Man dürfe nicht alles zu harmonisch sehen – dafür gebe es einfach zu viele Konflikte und Gewalt in der Welt.
Zwei Sachen nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit: Die Religionen klingen in all ihrer Unterschiedlichkeit sehr schön. Und im Alltag und in den Werten der drei Religionen gibt es eigentlich keinen Grund für Konflikte.
„Wir wissen natürlich, dass es auf dieser Welt nicht so ist. Aber heute war der Abend, der Ansätze für etwas Hoffnung geben sollte“, meinten Schlingmann und Schröder zum Schluss.
Der Erlös einer Hutsammelaktion nach der Veranstaltung geht an das Café International in Leer.

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