Long-Covid: Betroffene im Rheiderland fordern Anerkennung der Krankheit 

Holthusen – Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Long-Post Covid in Holthusen fordern, dass ihre Sorgen ernstgenommen werden und die Krankheit von Kassen und Ärzten anerkannt wird. „Es ist nicht in Ordnung, wie größtenteils mit den Betroffenen umgegangen wird. Ich unterstütze daher die Initiative von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Betroffenen an einen Tisch zu holen und die Erforschung von Therapien und Medikamenten zu fördern“, meinte der SPD-Landtagsabgeordnete Nico Bloem nach einem Gespräch mit der Selbsthilfegruppe. Das müsse aber schnell gehen.

Die Gruppe trifft sich alle 14 Tage. Das große Problem liege darin, dass die Krankheit äußerlich nicht zu erkennen ist, dass die Betroffenen aber unter Erschöpfung, Erinnerungslücken und Konzentrationsschwächen leiden. „Viele können nicht mehr arbeiten, gelten aber als gesund, weil die Krankheit noch nicht anerkannt ist. Mir wurde das Beispiel eines Mannes erzählt, der 44 Jahre lange gearbeitet und Beiträge eingezahlt hat, der jetzt wegen Long Covid nicht mehr arbeiten kann und deshalb Bürgergeld beantragen soll. Das kann man keinem erklären“, meinte Bloem.

Der Landtagsabgeordnete zeigte sich sehr beeindruckt von der Arbeit der Selbsthilfegruppe: „Die Krankheit ist eine große Belastung. Das kratzt ja auch am Selbstwertgefühl. Daher tut es den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe einfach gut, wenn sie überhaupt einmal untereinander reden können.“ Bloem ist sicher, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist und viele sich nicht trauen, zur Selbsthilfegruppe zu kommen: „Was ich als Landtagsabgeordneter tun kann, um das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen und Kontakte herzustellen, werde ich tun.“

Wer Kontakt mit der Selbsthilfegruppe aufnehmen möchte, kann sich an die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Leer beim Gesundheitsamt wenden:
Jahnstraße 4, 26789 Leer, 0491 926-1129 und  0491 926-1842.

Informationen zu Long-Covid gibt es beim Bundesgesundheitsministerium unter dieser Adresse im Internet:
https://www.bmg-longcovid.de/infobox